Dyskalkulie erkennen: Symptome und Minitest

kurz und knapp:

 

Unten auf diese Seite finden Sie eine Liste an Symptomen (Minitest), die häufig bei Kindern mit Dyskalkulie und Rechenstörung vorkommen.


Meist können Sie bei Ihrem Kind nur einen Teil dieser Symptome beobachten. Die Liste ist keine Diagnose, sie soll Ihnen lediglich als Entscheidungshilfe dienen, ob Sie weitere Informationen benötigen und mich anrufen wollen für eine kostenfreie Erstberatung.


Außer den Schwierigkeiten beim Rechnen treten häufig auch psychische, psychosoziale und  psychosomatische Folgeprobleme auf wie Schul- oder Matheangst, Verweigerung und Rückzug, Mobbing, Bauch- und Kopfschmerzen, Schlafstörungen etc.

Kindern und Jugendlichen mit Dyskalkulie oder einer diagnostizierten Rechenstörung fehlt meist das Verständnis und das Wissen in einem oder mehreren der folgenden mathematischen Grundlagenbereiche:


  • Mengenverständnis und Zahlverständnis
  • Zahlzerlegung und ihre Anwendung beim Rechnen
  • Operationslogik der Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division
  • Aufbau des dezimalen Stellenwertsystems und seine Anwendung beim Rechnen


Daraus resultieren die verschiedensten Symptome, je nachdem, welche Kompensationsstrategie(n) Ihr Kind nutzt, um trotzdem ein Rechenergebnis erzielen zu können. Die Problematik tritt unabhängig von der messbaren Intelligenz auf und kann Förderschüler genauso betreffen wie Schüler der Regelschulen oder Hochbegabte.


Je mehr der folgenden Symptome Sie bei Ihrem Kind beobachten, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihrem Kind nicht nur kleine Einzelheiten beim Rechnen unklar sind, sondern dass es gravierende Lücken in seinem mathematischen Grundlagenwissen hat, die ihm ein leichtes und sicheres Rechnen unmöglich machen und damit das Leben innerhalb und außerhalb der Schule erschweren.


Unten finden Sie einige Symptome, die einen ersten Hinweis auf Dyskalkulie geben können.

Minitest

"Könnte mein Kind eventuell unter Dyskalkulie leiden?"



Typische Symptome, die einen ersten Hinweis auf eine möglicherweise vorliegende Dyskalkulie geben können (KEINE Diagnose!) :


  • mein Kind kann nicht weiterzählen, z.B. ab 7; es fängt immer wieder von vorne an zu zählen
  • mein Kind verzählt sich oft (eventuell sogar dann, obwohl es die Gegenstände mit dem Finger antippt)
  • mein Kind kann nicht sagen, wieviele Messer es mehr sind als Löffel (auf dem Tisch liegen 3 Messer und 5 Löffel)
  • mein Kind zählt statt zu rechnen (still im Kopf oder mit den Fingern, offen auf oder heimlich unter dem Tisch)
  • mein Kind liegt mit seinen Ergebnissen oft um 1 zu hoch oder um 1 zu niedrig
  • mein Kind weiß nicht, dass "der dritte Stuhl von links" nicht drei Stühle, sondern nur ein Stuhl ist
  • mein Kind denkt bei vielen Rechenaufgaben auffällig lange nach
  • mein Kind ist extrem langsam beim Kopfrechnen
  • mein Kind fragt oft, was es tun soll; wenn ich es ihn zeige, kann es alle Aufgaben rechnen, aber alleine kann es das nicht
  • mein Kind übt sehr viel, aber wir sehen keine oder kaum Fortschritte oder am nächsten Tag ist alles wieder vergessen
  • mein Kind hat vor allem Probleme beim Zehnerübergang (z.B. 6 + 2 klappt, aber 6 + 5 klappt nicht)
  • mein Kind rechnet alles immer neu, auch wenn das nicht nötig wäre (14+3 und danach 14 + 4)
  • mein Kind erkennt keinen logischen Zusammenhang zwischen zwei ähnlichen Typen von Rechenaufgaben
  • mein Kind ist nicht in der Lage, Transferwissen anzuwenden
  • mein Kind verwechselt plus und minus beim Rechnen
  • mein Kind mag lieber Plus- als Minusrechnungen
  • mein Kind mag lieber Mal - als Geteiltrechnungen
  • mein Kind kennt die Bedeutung der Grundrechenarten (Operationslogik) nicht
  • mein Kind kennt die Bedeutung von "=" nicht (die Bedeutung ist NICHT "rechts davon steht das Ergebnis"!)
  • mein Kind macht oft Zahlendreher ("dreiundzwanzig" geschrieben als "32")
  • mein Kind verwechselt Einer und Zehner oder wirft sie durcheinander beim Rechnen
  • mein Kind kann den benutzten Lösungsweg nicht nachvollziehbar erklären
  • mein Kind weiß gar nicht, wie es zu seinem Rechenergebnis gekommen ist
  • mein Kind rechnet nach einem immer gleichen starren Schema ohne Verständnis für das, was es tut
  • mein Kind braucht für leichte Rechnungen länger als für schwierigere Rechnungen
  • mein Kind löst ähnliche Aufgaben manchmal richtig und manchmal falsch, ohne für mich ersichtlichen Grund
  • mein Kind braucht ewig für die Hausaufgaben in Mathe und ist danach fix und fertig; und ich auch ...
  • mein Kind kann viele Aufgaben lösen, wenn ich mit ihm übe, aber am nächsten Tag ist alles wieder vergessen
  • mein Kind rechnet alles schriftlich untereinander, auch wenn das nicht nötig wäre (z.B. 73 - 72 oder 68 + 20)
  • mein Kind produziert Rechenergebnisse, "die nicht sein können" , und es fällt ihm nicht auf (z.B. 32 - 26 = 14)
  • mein Kind kann auch in höheren Klassen nur höchstens bis 100 rechnen
  • mein Kind kann sich scheinbar alles Mögliche gut merken, nur nicht in Mathe
  • mein Kind kann sich viele Aufgaben aus dem 1x1 merken, aber leider manche falsch und es fällt ihm nicht auf
  • mein Kind kann keine Textaufgaben lösen, obwohl die Rechnungen darin ganz einfach sind
  • mein Kind markiert bei Textaufgaben alles bunt und weiß trotzdem nicht, was es tun soll
  • mein Kind hat kein Zeitgefühl, kann die (analoge) Uhr nicht lesen und kommt mit dem Busfahrplan nicht zurecht
  • mein Kind kann kein Rückgeld berechnen und bezahlt deshalb selbst kleine Beträge nur mit größeren Scheinen (oder bei älteren Jugendlichen mit Karte oder Handy-App)
  • mein Kind traut sich nicht, alleine einkaufen zu gehen, weil es das Rückgeld nicht berechnen kann
  • mein Kind benutzt für alles den Taschenrechner (auf seinem Handy), auch heimlich
  • mein Kind hat zwar gute Noten in Mathe, aber irgendetwas stimmt nicht, es macht oft so "komische" Fehler
  • mein Kind meidet alles, was mit Zahlen und Rechnen zu tun hat
  • mein Kind hält sich für dumm und sagt aus tiefster Überzeugung "Ich kann das nicht und werde es nie können!"
  • mein Kind sträubt sich, Mathehausaufgaben zu machen, oder verweigert sich sogar komplett
  • mein Kind hat regelrecht Angst vor dem Mathematikunterricht und will nicht in die Schule
  • mein Kind hat Kopf- oder Bauchschmerzen vor Mathearbeiten und kann vor Klassenarbeiten nicht schlafen
  • mein Kind macht besonders Mathehausaufgaben ungerne und oft gibt es Streit, Frust und Verzweiflung bei uns allen
  • die ganze Familie hat schon ALLES versucht und weiß nicht mehr weiter, nichts hat bisher geholfen
  • Mein Kind soll und will endlich rechnen lernen aber wir wissen nicht wie


Wichtig: es liegt meist nur ein Teil dieser Symptome vor, selten alle gleichzeitig.


Wenn Sie mehrere dieser Symptome bei Ihrem Kind beobachten, holen Sie bitte Rat und Hilfe bei ausgewiesenen Spezialisten für Dyskalkulie ein. Gerne können Sie sich dazu an mich wenden für eine kostenfreie Erstberatung. Kontaktdaten siehe unten auf der Seite.